Nissan Juke

[Carportparker]

Es ist zwar kein Van, aber die Eindrücke möchte ich anderen nicht verheimlichen...

Bei einem kurzen Urlaub in Frankreich, hatten wir für 5 Tage einen Nissan Juke als Mietwagen. Der Wagen war nagelneu (11 km) und mit dem 1.5 dci Motor mit 110 PS ausgestattet.

Erster Eindruck: von außen ziemlich wuchtig, der Kofferraum ist aber zu klein und die Ladekante ist viel zu hoch. Auch der Innenraum ist eher klein und enttäuscht etwas, wenn man die Außengröße beachtet. OK, im Kofferraum ist ein Ladeboden, wenn der angehoben wird steht noch ausreichend Volumen zur Verfügung, um das Gepäck von zwei Personen unterzubringen. Jedenfalls passten unsere zwei Reise-Trolleys nicht gleichzeitig in den Kofferraum oberhalb des Ladebodens. Als Fahrer / Beifahrer hat man genügend Platz und auf der Hinterbank hatte einmal ein Mitfahrer für ca. 30 km gesessen und sich nicht beschwert. Beim Ein- und Aussteigen auf der Rückbank sollte man aber mit den Füßen ziemlich geschickt sein, denn die müssen über eine hohe Kante in den engen Fußraum gezirkelt werden - oder wieder raus. Mit einer Größe von über 175 cm wird es auf der Hinterbank am Kopf dann auch schon eng und man berührt das Dach.
Die Inneneinrichtung war in dunklem Stoff gehalten, das war in Ordnung. Es gab eine richtige Handbremse (so wie früher - herrlich) aber recht wenige Ablagen im Innenraum. Zwischen Fahrer und Beifahrer war die Möglichkeit zwei Getränke abzustellen und ein kleines und flaches Ablagefach ist vorhanden.
Die Instrumente (Zeiger für Drehzahl und Tempo, LCD-Balken für Temperatur und Tankstand im Display zwischen Drehzahl und Tempo) und das Navi- / Soundsystem mit Touchscreen waren gut abzulesen und zu bedienen. Eigentlich alles hat sich intuitiv bedienen lassen. Die Polsterung der Sitze empfand ich als hart, aber nicht unangenehm. Eher war das gefühlt „harte“ Fahrwerk und der doch wohl relativ kurze Radstand lästig. Sobald die Straße etwas schlechter wurde fühlte ich mich durchgeschüttelt.

Das Auto ist nur nach vorne übersichtlich, die hohe Motorhaube und die oben aufgesetzten Lampen kennzeichnen die Ausmaße gut. Bei Nacht ist der Lichtschein vom Standlicht im Sichtfeld und es entsteht der Eindruck, als ob man in einem Raumschiff mit Positionsleuchten durch die Straßen fährt. Die schwach leuchtenden Kuppeln können aber auch als störend empfunden werden.

Zu allen anderen Seiten (links/rechts/hinten) ist die Übersicht eine einzige Katastrophe. Die schmalen Fensterchen, die wuchtige C-Säule, das mickrige Heckfenster und sogar die wuchtigen Außenspiegel begrenzen die Übersicht extrem. Den berühmten „Schulterblick“ braucht man nicht machen, es ist nichts zu sehen. Kopfstütze und B-Säule lassen nur einen ganz schmalen Sehschlitz zu.
Das Auto war mit einer Rückfahrkamera ausgerüstet und dieses Teil ist auch dringend nötig.
Die hinteren Türen sind von außen auf den ersten Blick nicht zu erkennen, die Türgriffe verstecken sich zu weit oben an der Tür - irgendwie schon in der C-Säule. Dazu sind die Griffe auf noch fast senkrecht angeordnet, so dass ich immer Mühe hatte, den Griff zu ziehen und die Tür zu öffnen. Es sind auch eher „Griff-Schalen“ - irgendwie finde ich es nicht optimal gelöst.

Der Motor bringt den Wagen prima in Fahrt und hat den dieseltypischen, kräftigen Durchzug. Da wir nur kurz auf der Autobahn unterwegs waren und sonst Kurzstrecke oder kurvige Landstraßen gefahren sind ist mir aufgefallen, das der 6. Gang bei 90 km/h auf der Landstraße so gerade noch passt. Weniger Tempo und der 5. Gang war die richtige Wahl. Das Getriebe scheint im höchsten Gang eher „lang“ ausgelegt zu sein. Der Verbrauch lag bei unserer Nutzung bei 7,4 l/100 km, war ja auch viel Kurzstrecke dabei.

Also für zwei Personen mit Gepäck ist der Wagen gut geeignet, drei oder vier Personen sollten nur ganz wenig Gepäck benötigen. Für Kindersitze ist es hinten eindeutig zu beengt, auch gibt es keine zusätzliche Innenraumbeleuchtung für hinten. Für einen Urlaub aus Leihwagen war es gut, aber mehr auch nicht.

Gruß, Jens