dede76koeln hat geschrieben: ↑15. Nov 2018, 11:47Danke für die Erläuterung! Also wird sich demnach wenig bis nichts für mich ändern mit meinem 4 Jahre alten Euro5 in Köln.
Das kann dir keiner vorraussagen.
Nun im Ruhrpott ist die erste Autobahn zur Sperrung freigegeben.
Das wird alles immer absurder... wenn das alles nur ansatzweise passieren wird bin ich gespannt wie die Dieselfahrer reagieren. Ich habe weder Geld noch Lust meinen 4 Jahre alten Diesel abzugeben gegen ein anderes Fahrzeug. Nebenbei gibt es kaum Alternativen. Das ist krank, kranker Mist und vorallem auch als Kölner fühlt man sich extrem alleingelassen momentan. So sieht es auch Domian der alte WDR-Talker:
„Hallo Frau Reker, wo sind Sie eigentlich? Hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Ein Gerichtsurteil enteignet so mir nichts dir nichts über 100.000 Kölner Bürger – und Sie? Schweigen weitgehend!Sie wissen natürlich, wovon ich rede: der Entscheidung des Kölner Verwaltungsgerichts zu den Dieselfahrverboten. Was ich von Ihnen dazu bisher gehört habe, sind ein paar wolkige Statements, ja, aber nichts wirklich Bewegendes. Ich bin fassungslos. Sie sind doch unsere Oberbürgermeisterin!Sie und die Regierungspräsidentin, Gisela Walsken, tragen Mitverantwortung für das verheerende Dieselurteil. Weil Sie Ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, weil Sie offenbar erbärmlich schlecht vorbereitet in den Prozess gegangen sind. Wie peinlich, dass Richter Michael Huschens Sie ermahnen musste: „Sie haben sehr oft das Futur gebraucht: werden...wird...ist zu erwarten“.Es geht aber um die Gegenwart und realistische, schnell wirkungsvolle Maßnahmen - und nicht um „Zukunftsmusik“. Im Klartext hat Ihnen der Richter also gesagt: Verschonen Sie mich mit Ihren frommen Wünschen! Erzählen Sie mir lieber, was Sie konkret und sofort zu tun gedenken, damit die Grenzwerte eingehalten werden.Über den Sinn der Grenzwerte kann man trefflich streitenNach welchen Kriterien wurden sie überhaupt festgelegt? Warum liegen die Grenzwerte an einer Straße bei 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft, an einem Büro-Arbeitsplatz aber bei 60 Mikrogramm und an einem Industriearbeitsplatz sogar bei bis zu 950 Mikrogramm? Wer soll das noch verstehen?Außerdem wird so getan, als produzierten Benzinmotoren frische Meeresluft. Aber auch Benziner sind Stinker. Sie stinken nur anders. Es herrscht Hysterie im Moment. Entfacht und immer wieder angestachelt von der Deutschen Umwelthilfe (was für ein populistischer Name!), die unter anderen vom japanischen Autokonzern Toyota gesponsert wird. Dass Köln von den Abgasen der Schifffahrt, der westlich gelegenen Industrie und dem rheinischen Braunkohlerevier massiv belastet wird, ist kaum ein Thema. Diesen Schadstoff-Verursachern begegnet man ausgesprochen nachsichtig. Weil man gegen sie kaum etwas ausrichten kann und weil sie eine große Lobby haben.Die hat der profane Dieselfahrer jedoch nicht. Auch ich gehöre zu ihnen. Ich habe mein Dieselfahrzeug vor vier Jahren in gutem Glauben gekauft: Ein Diesel ist prima für die Umwelt, und er verbraucht wenig Kraftstoff. So wurde es uns von der Politik und der Industrie jahrelang suggeriert. Auch die Umweltverbände schienen dieser Auffassung zu sein. Zumindest erinnere ich mich an keine publikumswirksamen Aktionen, dass dies alles Lug und Trug sei.Meine grünen Freunde fuhren alle Diesel. Und nun?Soll ich mein fast neues Auto verschrotten lassen? Tausende sind auf ihren Diesel angewiesen oder mögen ihr Auto (so wie ich), und nicht alle haben die Kohle, trotz Prämien und Rabatten, sich ein neues Fahrzeug zu kaufen. Was für eine Situation! Und jetzt soll der ganze Schlamassel am letzten Glied in der Kette der Ereignisse (also an uns) hängenbleiben? Fahrverbote in der gesamten Kölner Umweltzone? Geht's noch?! Das wäre ein brutaler Eingriff in die Verkehrsstruktur der gesamten Stadt. Die Politik muss schleunigst Maßnahmen ergreifen, damit die Dieselbesitzer weiter ihre Fahrzeuge benutzen können, ohne dass dadurch die Grenzwerte in der Stadt weiter überschritten werden. Geht nicht, gibt's nicht! Darf es nicht geben! Liebe Frau Reker, liebe Frau Walsken, lassen Sie sich etwas einfallen!Wie wäre es zum Beispiel mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung in der gesamten Innenstadt von 30 km/h und auf den Ausfahrtstraßen von 50 km/h? Oder eine ordentliche Grüne-Welle-Programmierung? Das allein würde schon sehr viel bringen und wäre schnell zu realisieren. Aber eigentlich ist es nicht meine Aufgabe, mir Ihren Kopf zu zerbrechen. Im Übrigen ist dieses Desaster nicht nur ein verkehrstechnisches Problem. Es ist ein durch und durch politisches Problem. So viele Menschen fühlen sich verschaukelt, hintergangen, ja betrogen, sowohl von der Industrie, aber eben auch und genauso von der Politik. Seit Jahren wussten alle maßgeblichen Politiker Bescheid, dass in Sachen Diesel getrickst und geschummelt wurde, aber man hat geschwiegen und den Betrug schlichtweg geduldet.Die Politik hat die Bürger regelrecht ins Messer laufen lassenUnd nun soll der Bürger die Zeche dafür zahlen. Wundern Sie sich da noch über Politikverdrossenheit, über Misstrauen gegenüber der etablierten Politik? Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie viele Sympathisanten die AfD allein durch diesen Skandal schon gewonnen hat und noch weiter gewinnen wird, ohne dass sie irgendetwas dafür zu tun bräuchte oder selbst etwas zur Lösung beizutragen hätte. Es geht nicht nur um Mobilität auf unseren Straßen, es geht auch um Vertrauen. Ein sehr hohes Gut in der Demokratie. Handeln Sie! Es ist eine Minute vor zwölf.
Heute Freitag den 16.11 hat die DUH (so eine Pressemitteilung) am VG Mannheim Klage gegen Baden-Würtemberg wegen der Überschreitung der Stickoxidgrenzwerte in Freiburg eingereicht. (der Mittelwert an einer Ortsdurchfahrt der B31 war 2017 bei 49mg/m3).
@dede76koeln:
Wahre Worte, die aber leider nichts ändern werden. Zumal diese Nachrüstungen ja die nächsten Probleme erzeugen, nämlich Ungerechtigkeit. Der VW, Skoda, Audi, Opel wird nachgerüstet für teuer Geld, aber der Fiat und Renault nicht, da die deutsche Politik keinerlei Zugriffsmöglichkeit hat. Oder Hardwarenachrüstung für Fahrzeuge in betroffenen Gebieten, eine rote Linie, die alle Pendler abstraft. Es wird wohl keine "vernünftige Lösung" geben, ohne eine große Menge Dieselfahrer im Regen stehen zu lassen.
Zur Videoüberwachung: Bis diese Infrastruktur steht, ist auch der letzte EU5-Diesel verschrottet :D Dann fahr ich halt ne Nebenstraße in die Stadt rein. Bis da alle Zufahrtsstraßen einer Stadt videoüberwacht sind, diese bundesweit vernetzt sind und dann noch auf die Zentralregister in Flensburg zugreifen kann ... naja, klingt so nach BER oder Stuttgart 21 :lol: :lol: und letztendlich so "gewinnorientiert" wie die bisherige LKW-Maut, die nach weniger optimistischen Schätzungen bis heute nicht mal kostendeckend ist. Wobei nach DSGVO dürfte es wohl eh nicht zulässig sein, diese Daten ohne Zustimmung online zu verwenden :roll:
Was mich grad interessiert, da dieser Skandal jetzt ins 3. Jahr geht. Was passiert mit den ganzen Leasing-Fahrzeugen? Abertausende Dienstfahrzeuge, die zu 90% Diesel waren? Wie hoch ist allein der wirtschaftliche Schaden, wenn man nur die Wertverluste des Diesels berücksichtigt? Von der Summe könnte man wahrscheinlich Griechenland 3x mal retten.
Aber letztendlich bleibt nur die Aussage von Domian: Warten und AfD wählen, die einzige Partei, die diesen Irrsinn nicht mitmachen will... bzw. die es noch nicht gab, als dieser Skandal von der Politik selbst erzeugt und bis vor kurzem erfolgreich verschleiert wurde.
nein das ist auf jeden fall nicht erlaubt https://www.datenschutz.org/dsgvo/ finde das mit der dsgvo auch ziemlich nervig. vorallem auf den ganzen internetseiten, wo man immer auf akzeptieren drücken muss. naja kann man nicht ändern...
mensch93 hat geschrieben: ↑4. Dez 2018, 09:24nein das ist auf jeden fall nicht erlaubt
Die DSGVO ist ein untergeordnetes Gesetz, andere Gesetze stehen darüber, wenn dort also diese Überwachung ermöglicht (siehe z.B. die Steuerdaten die gesammelt werden) wird kümmert es nicht was in der DSGVO steht, da das andere Gesetz höher zu bewerten ist.
Tatsächlich ist die Lage jetzt aber doch sehr verzwickt.
Euro6d-x ist eine deutliche Verschärfung im Gegensatz zur Euro6c, da nun erstmals ein Grenzwert auch "auf der Straße" erreicht werden muss. Man sieht das z.B. an Renault - ohne Adblue beim Diesel geht nichts mehr.
Das Gericht sagt aber - in der Euro6 Norm steht 80mg Stickoxid, das durfte nicht mit Konformitätsfaktoren erhöht werden, (auch nicht auf einen schärferen Staßengrenzwert), 80 sei 80 auch auf der Straße - so deren Argumentation.
Eine Euro7-Nom muss her. Test des ADAC zeigt dass einige Diesel Euor6d-temp die 80mg locker auch auf der Straßen unterschreiten.